Naturschutzgebietserweiterung Aberg – Herrengraben

Erlebnisweg, Aussichtsplattform und Rast-Info-Punkt

Gemeinde Kalletal profitiert von REGIONALE und Naturschutzgebietserweiterung

Mit dem REGIONALE-Projekt „Erlebnisraum Weserlandschaft“ haben die Kreise Höxter, Lippe, Herford und Minden-Lübbecke den ländlich geprägten Gürtel der Weserlandschaft in den Blick genommen, um das Gewässer naturnah zu entwickeln, den Fluss erlebbar zu gestalten und stärker in das Lebensumfeld der Menschen einzubeziehen. Gleichzeitig gilt es, den Raum als Ressource zu schützen, zu pflegen und zu entwickeln, um Impulse für die regionale Entwicklung setzen zu können.

Die Fraktion Bündnis90/Die Grünen im Rat der Gemeinde Kalletal nahm das zum Anlass, sich bei Bürgermeister Mario Hecker zu informieren, ob die einzige direkt an die Weser angrenzende lippische Kommune in diesem Projekt Berücksichtigung finde.

Die Antwort: „Ja.“ Hecker informierte in Varenholz die Politiker darüber, dass es anknüpfend an einen Workshop Anfang des Jahres in Minden in der vergangenen Woche einen Online-Termin zum Stand des Gesamtkonzeptes „Erlebnisraum Weserlandschaft“ gegeben habe. Dabei sei das erarbeitete Rahmenkonzept als Ergebnis einer umfassenden Beteiligung vieler regionaler Akteure und Institutionen entlang der Weser vorgestellt worden. Aktuell sei das Projekt auf dem Sprung zum B-Status, welcher zur Förderung berechtige.

Zur Förderung stünde in Kalletal im Baustein „Weser Erfahren – Natur Erleben“, ein sogenanntes Schnellläuferprojekt an, das einen Rast-Info-Punkt unterhalb der Schlosskirche, unmittelbar an der Alternativroute des Weserradweges vorsieht, der neben Sitz- und Abstellmöglichkeiten auch Informationen über das Naturschutzgebiet „Aberg-Herrengraben“ bereithalten wird und über einen neuen Erlebnispfad. Der Kreis Lippe beabsichtigt im Zuge der geplanten Erweiterung des Naturschutzgebietes um die zu rekultivierenden Kiesabbauflächen u. a. auch einen Rundwanderweg zur naturverträglichen Erholung, ergänzt um Aussichtsplattformen zur Naturbeobachtung. Der Erlebnispfad wird dann auch die unter Denkmalschutz stehende und im Eigentum des Landesverbandes befindliche historische Vierbogenbrücke über den Herrengraben erschließen, womit sich der Wunsch der Erreichbarkeit des historischen Bauwerkes vieler Heimatverbundener erfüllen wird.

Langfristig sehe das Projekt auch einen Baustein zur „Konzeption eines naturverträglichen Bodenabbaus für eine zukunftsorientierte Auenentwicklung“ vor.

Die Kalletaler Grünen begrüßen die Erweiterung des Natuschutzgebietes Aberg-Herrengraben. Es bietet mit der anstehenden Renaturierung der ausgebaggerten Kiesflächen einen idealen Rückzugsort vor allem für den jährlichen Vogelzug sowie für Amphibien.

Der gesamte Weserbogen wird von Zugvögeln auf ihrer Reise in die Winterquartiere als Rastplatz genutzt. Aus unserer Sicht sollten touristische Aktivitäten auf Naturbildung und Naturbeobachtung beschränkt werden. Touristische Nutzungen in Form von Vergnügungs- und Campingplätzen sind schon in großer Anzahl im Bereich des Weserbogens vorhanden. Im NSG Aberg-Herrengraben bietet sich die Möglichkeit, den Schwerpunkt auf Natur- und Artenschutz zu legen. Auch für die Möglichkeit der Entwicklung einer natürlichen Auenlandschaft bietet sich hier eine einmalige Gelegenheit, die genutzt werden sollte, weil Auenlandschaften im Bereich der Weser kaum noch vorzufinden sind. Wir begrüßen den Erhalt der alten Brücke von 1753, über die das Vieh auf ihre Weideflächen jenseits des Herrengrabens getrieben wurde. Die alte Brücke fügt sich sehr schön und prägend in das Landschaftsbild ein.

Große Hoffnung legen wir auch in die Konzeption  eines naturverträglichen Bodenabbaus für eine zukunftsorientierte Auenentwicklung. Wir sollten alle Möglichkeiten nutzen, den Flächenverbrauch einzuschränken. Wir bitten den Bürgermeister diese Konzeption im Umweltausschuss vorzustellen, sobald sie vorliegt.

Sprecher des Ortsverbandes

2 Kommentare

  1. Peter Horn

    „Konzeption eines naturverträglichen Bodenabbaus“ ?? Wenn ich mir das am Niederrhein ansehe, ist die Natur nicht wieder zu erkennen.
    Ich wünsche mir von „GRÜN“ ein kritischere Haltung gegenüber der Lobby des Abbaus. In Varenholz donnern täglich hunderte LKWs zu schnell durch den Ort. Den Anwohnern gebührt doch auch eine Perspektive der Beruhigung.

    • Jürgen Georgi

      Hallo Herr Horn

      Wir sprechen uns für die Erweiterung des Naturschutzgebietes Aberg-Herrengraben aus,nicht für Abgrabungen. Seit Gründung der Grünen Kalletal 1985 versuchen wir mit unseren politischen Möglichkeiten weitere Abgrabungen zu verhindern. Der Natur und Umweltschutz und die Menschen die unter den Folgen der Abgrabungen leiden stehen für uns immer im Vordergrund.
      Mit freundlichen Grüßen Jürgen Georgi

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